Wer in aller Welt macht so was?
Die Turmbergbahn fährt seit dem 1. Mai 1888 auf den Durlacher Hausberg. Sie war die allererste ihrer Art und ein technisches Meisterwerk, mit Wasserkraft betrieben, nachhaltig würde man heutzutage sagen. Ein uriges Bähnle, umrankt von Gschichtle mit "Schnegge" und "Orascheboim", die jeder Durlacher kennt. Im Jahr 1966 wurde das alles von der Stadt Karlsruhe "elektrifiziert", modernisiert hieß das damals, oder doch eher verhunzt? Letzteres dachten sich viele Durlacher. Es war ein "Großprojekt" zur Bundesgartenschau, wie es Klotz und Co einst stolz verkündeten. Nun steht wieder ein Umbau an, denn die "Fahrgenehmigung" läuft aus. Eine einfache Sanierung wäre bestimmt möglich, (das zeigt die "Zwillingsschwester" Nerobergbahn (Wiesbaden). Eigentlich naheliegend, die Stadt Karlsruhe plant aber erneut ein Großprojekt: Dabei soll die Trasse bis ins Tal verlängert werden, mit gigantischen Containern (Großraumkabinen) versehen. Das ist nicht unumstritten, denn viele Leute wollen sowas überhaupt nicht, man befürchtet eine abermalige Verhunzung der Durlacher Landmarke. Düstere Prognose: Das wird dauern und es werden wieder einmal Unsummen verschlungen, die für Wichtigeres und Notwendiges in dieser Stadt schon heute fehlen.
Harald Braun, Durlach